Wenn es keine Freude macht, ist es keine Gewaltfreie Kommunikation

Ganz nach dem Motto von Maria Aarts, Entwicklerin der Marte-Meo-Methode, die sagt: „Wenn es keinen Spaß macht, ist es nicht Marte-Meo!“. Sie hat uns inspiriert eine weitere Methode videogestützten Lernens in unsere Mediationsausbildung zu  integrieren. Marte Meo heißt „aus eigener Kraft“ und das ist es, was Maria Aarts mit dieser Methode  fördern möchte – Menschen an ihre Fähigkeiten erinnern, ihnen Momente, Bilder von Situationen des Gelingens vor Augen zu führen, Interessen und Talente wahrzunehmen und zu benennen. Bei ihrer langjährigen Arbeit mit dieser Methode hat sie verschiedene Elemente entwicklungsfördernder/gelingender Kommunikation herausgefiltert. Diese Elemente nutzen wir nun als neue, sehr hilfreiche Werkzeuge des videogestützten Lernens in unserer Mediationsausbildung. 

Maria Aarts und Katharina Sander im Diakonieklinikum Rotenburg, 2017

Wie genau sieht das also aus? Eine Besonderheit unserer Ausbildung in Mediation ist, dass wir einfühlsames Verhalten der Teilnehmenden – eine wichtige Basis als Mediatorin und Mediator – schulen, fördern und unterstützen mit Hilfe von Videoaufzeichnungen. Die Videoselbstbeobachtung nach Norman Kagan (Interpersonal Process Recall – IPR) ist seit Langem fester Bestandteil unserer Ausbildung. Wir schätzen sie sehr, da sie eine Lernsituation bietet, in der die Haltung der personenzentrierten Mediation auf eindrucksvolle Weise gelernt werden kann, sie regt zur Selbstreflexion an und fördert den Ausdruck von Gedanken und Gefühlen und somit die bereits erwähnte wichtige Fähigkeit der Einfühlung. Das Besondere dabei ist, dass sowohl die sich im Video selbstbeobachtende Person als auch die sie dabei begleitende, die Möglichkeit bekommen sich in Einfühlung zu üben. Aufgezeichnet werden beispielsweise 10 Minuten eines Rollenspiels einer Mediation, wobei das Mediatorenteam im Blickfeld ist. In der anschließenden Videoselbstbeobachtung bekommt die Person die Gelegenheit selbstbestimmt einzelne Momente der Mediation nochmals in Ruhe zu erkunden, indem sie die Aufzeichnung an den entsprechenden Stellen stoppt und unterstützt von der begleitenden Person auf Selbstentdeckungsreise geht. Für viele Menschen ist es eine angstbesetzte Vorstellung, sich selbst auf Video anzuschauen, und daher von besonderer Wichtigkeit für die begleitende Person einen sicheren Rahmen zu schaffen. Menschen, die sich selbst beobachten, bemerken sofort, ob die begleitende Person einfühlsam mit ihnen mitgeht oder nicht. Wenn dies gelingt, ist es ein wichtiges Lernerlebnis für beide – Selbstbeobachter*in und Begleiter*in – das sowohl Selbstbewusstsein als auch Einfühlungsvermögen stärkt. Die sich selbstbeobachtende Person ist dabei immer die höchste Autorität in dem Prozess der Videoselbstbeobachtung.

Dieser Methode fügen wir nun ein Videoreview hinzu, für welches wir die Marte-Meo-Elemente entwicklunsgfördernder (gelingender) Kommunikation nach Maria Aarts nutzen. Hierbei wird anhand einer Liste dieser Elemente, beim gemeinsamen Videoreview geschaut, welche Elemente gelingender Kommunikation sind bereits da. Also auch hier die Momente des Gelingens, die Fähigkeiten der Personen wahrzunehmen, zu benennen, hervorzuheben – und das mit Freude! Denn wenn es keine Freude macht, ist es nicht Marte Meo… 🙂

Wir sind neugierig auf dein feedback! Kenntst du die Marte Meo Methode? Was sind deine Erfahrungen? Schreib uns doch gern was dich dazu bewegt, direkt hier unter diesen Artikel.

Katharina Sai Sander und Tina Aßmann

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