Wie schaffe ich Energie für das, was ich möchte
und
wen möchte ich heute glücklich sehen??
Falls du dir gerade denkst: „Future Mapping, was ist das nun wieder, da hab ich ja noch gar nix von gehört!“, dann geht es dir ganz ähnlich wie mir, als ich mich vor einiger Zeit zum Notizen sammeln für diesen Blog mit Katharina Sai Sander zusammen setzte. Was ich dabei immer wieder faszinierend finde ist, dass Katharina, Jahrgang 45, sich mit mir, Jahrgang 83 🙂 zusammen setzt und mir mit größter Begeisterung und ganz wie selbstverständlich von den neuesten Methoden und Entwicklungen oder Ideen erzählt, die gerade so zu finden sind in der großen weiten Welt. Natürlich mit Bezug zu den Themen die ihr persönlich am Herzen liegen, wie Mediation und die GFK. Ich kann nur anerkennend staunen über so viel Engagement und Pioniergeist! Und mal ehrlich, die Kombination aus, wie schaffe ich Energie für das, was ich möchte und wen möchte ich heute glücklich sehen, die, finde ich, klingt ziemlich reizvoll…
Um mich der Idee des Future Mapping anzunähern und sie dir nun hier in diesem Blogbeitrag näher bringen zu können, habe ich zu einer bekannten und bewährten Methode gegriffen – dem Selbstversuch 🙂 Glücklich über diesen Einfall und gespannt und neugierig, habe ich es mir also am darauf folgenden Morgen mit meinem Frühstück, einem leeren A4 Blatt und einem Stift auf der Couch in unserer WG Küche gemütlich gemacht und meine erste kleine Zukunftskarte erstellt.
Aus meiner Erinnerung von dem Gespräch mit Katharina habe ich damit begonnen den Wochentag und das Datum oben in die Mitte des Blattes zu schreiben. Die Abfolge der einzelnen Schritte ist alles andere als unwesentlich, da Future Mapping – und das ist ein sehr besonderer Aspekt dieser Methode – durch transformatives Lernen auf unser Unterbewusstsein wirkt. Als nächster Schritt folgt, sich zu fragen: Wenn ich an den heutigen Tag denke, was würde mich freuen, wenn ich es erledige? Das kann im Grunde alles Mögliche sein, nur insgesamt nicht mehr als drei bis vier Punkte (… ellenlange to do Listen habe die meisten von uns ja eh schon überall rumfliegen… ;). Diese Punkte schreibst du in die obere linke Ecke des Blattes. Und zwar so, dass du anschließend die Ecke umknicken kannst, sodass deine wunderbaren Aufgaben nicht mehr zu sehen sind. Wenn das vollbracht ist, geht es daran ein Diagramm zu zeichnen – keine Sorge, es folgen keine komplexen mathematischen oder physikalischen Berechnungen – außer du hast große Freue daran! Du malst also in die Mitte deines Blattest ein Rechteck, welches du in sechs halbwegs gleich große Felder unterteilst und nutzt die unterste Linie als Zeitlinie für den jeweiligen Tag. Beginnend an der linken Ecke mit der Uhrzeit, zu der für dich dieser Tag startet und an die rechte Ecke schreibst du, wann er für dich endet. Wenn du Spaß dran hast, kannst du die zur Verfügung stehenden Stunden gleichmäßig auf die Diagrammfelder verteilen oder du schreibst links ‚Jetzt‘ und rechts ‚Zukunft‘, auch das ist möglich. Über das Diagramm zeichnest du ein Feld, in welches du später dein Motto des Tages eintragen darfst.
So weit zum Diagramm fürs erste. Nun widmen wir uns der wunderbaren Frage: Wen möchte ich heute glücklich sehen? Und zwar nicht ein bisschen oder ein bisschen mehr, sondern wir sind mal so richtig übermütig und fragen uns, wen möchte ich heute 120% glücklich sehen? Einfach so! Und zur besseren Verdeutlichung malen wir ein richtig schönes Grinse-Smiley neben die obere rechte Ecke unseres Diagramms und schreiben den Namen unserer auserwählten Person dazu. Dann sind wir ganz gespannt und fragen uns, was würde diese Person sagen, wenn sie 120% glücklich wäre?? Alles was dir dazu einfällt, schreibst du als Stichpunkte unter den Smiley. Und jetzt kommt‘s, du fragst dich, was würde dir dieser Mensch schenken, wenn sie oder er 120% glücklich wäre?? Was auch immer dir dazu einfällt und deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt :), male es unter die Stichpunkte, in die untere rechte Ecke des Blattes. Nun nimm dir einen kleinen Moment und betrachte all das, was du da rechts vom Diagramm gezeichnet und geschrieben hast und schau, welche Assoziationen dazu in dir aufkommen. Notiere sie in ein paar Stichpunkten unter dem Diagramm. Daraus kreierst du dir nun dein Motto des Tages und schreibst es in die bereits vorbereitete Box über dem Diagramm.
Wenn du jetzt noch einen roten Marker oder Buntstift zur Hand hast, wunderbar, dann mal das Smiley rot nach und ziehe mit deiner Nicht-Schreibhand eine spontane Schlangenlinie, stellvertretend als Energiekurve des heutigen Tages, von der rechten oberen Ecke des Diagramms zur linken unteren Ecke. Neben die linke untere Ecke kannst du dann direkt ein neutral drein schauendes Smiley verewigen und dich dazu fragen: Warum ist die Person, die ich heute zu 120% glücklich sehen möchte, möglicherweise nicht jetzt schon 120% glücklich?? Alle deine Antworten schreibst du links neben den neutralen Smiley.
Und damit, wer hätte es gedacht, ist dein Future Mapping für diesen Tag vollbracht! So in Textform geschrieben und gelesen, mag das nach einer stundenlangen Prozedur erscheinen. Dank meines Selbstversuches kann ich dir jedoch sagen, dass ich zwischen 10 und 15 Minuten dafür brauchte. Und von Katharina weiß ich, Langzeit Praktizierende sind unter Umständen noch flotter unterwegs. Und sie sagte, es hilft ihr, aus ihren ‚Denkboxen‘ heraus zu kommen und bringt ganz neue Inspiration und Ideen. Auch nimmt sie die über den Tag zunehmende Energiekurve als unterstützend und motivierend wahr und sieht in dem Menschen, den sie gern 120% glücklich sehen möchte, eine Art aktiven Mitwirkenden auf ihrer täglichen Zukunftskarte.
Ich habe es an sechs aufeinander folgenden Tagen ausprobiert und es hat mir sehr viel Freude bereitet, einfach auch, weil es so ungewöhnlich ist und sich nicht nach to do Liste anfühlt. Es hat mir auch Leichtigkeit erfüllt und hatte einen spielerischen Charakter. So in den Tag zu starten und mich gleichzeitig mit meiner Ausrichtung und meinem Fokus zu verbinden, finde ich eine wunderbare Sache. Ich glaube jedoch, welche Wirkung es auf dich hat und was es mit dir macht, dass kannst du wiederum nur in deinem eigenen Selbstversuch heraus finden! 🙂 Und wenn du magst, dann teile deine Erfahrungen gern mit uns und allen Leser*innen als Kommentar hier unter dem Blogbeitrag. Wir freuen uns darauf und sind gespannt!
PS: Future Mapping ist auch wunderbar anzuwenden für größere Projekte mit mehreren Menschen, die über einen längeren Zeitraum gehen, mit entsprechender Anpassung – Links zu mehr Informationen findest du unterhalb des Blogbeitrags. Das Zentrum GFK Steyerberg wird in Kürze ein neues Seminar dazu anbieten, mit dem Titel: „Mit Future Mapping die Haltung der GFK stärken und erfolgreich Projekte auf den Weg bringen – für GFK Interessierte und Trainer*innen“, mehr Informationen dazu und zur Anmeldung findest du in Kürze auf unserer website im Seminarkalender.
Viel Spaß beim Zukunft gestalten!
tina
zum weiterlesen:
https://www.learningstrategies.com/future-mapping
https://www.learningstrategies.com/blog/index.php/archives/4139
https://future-mapping.com/download/FM_E2014.pdf
https://www.linkedin.com/pulse/20141013011953-15968725-future-map-your-way-to-success-by-making-someone-120-happy/
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